Mit Pro Bauherr können Sie die Baukosten Ihres Projektes optimieren, ohne Abstriche bei Nutzen oder Komfort machen zu müssen. Erfahren Sie hier mehr über die Berechnung der Baukosten nach DIN 276.
Die Deutsche Industrienorm DIN 276 (Kosten im Bauwesen) dient zur Kostenplanung im Bauwesen, insbesondere für Kostengliederung, -schätzung und -ermittlung in einer einheitlichen Vorgehensweise. Dadurch können Kostenaufstellungen transparenter und vergleichbar vorgenommen werden.
Die aktuelle Norm gilt seit 2018 als DIN 276 2018-12, in der die DIN 276-1-2008-12 (Maßnahmen zur Herstellung, zum Umbau und zur Modernisierung der Bauwerke sowie die damit zusammenhängenden Aufwendungen) sowie DIN 276-4, DIN 277-3, KG 300 und KG 400 aufgegangen sind.
(Quelle: DIN 276 (Kosten im Bauwesen))
Ebenfalls relevant für Bauprojekte ist die DIN-Norm 277. Die DIN 277 Grundflächen und Rauminhalte bildet die einheitliche Beurteilungs- und Berechnungsgrundlage, für die Gliederung von Kosten im Hochbau und die Berechnung von Grundflächen und Rauminhalten.
(Quelle: DIN 277 (Grundflächen und Rauminhalte im Hochbau))
Die einzelnen Kostenpunkte von Bauprojekten werden in der Baukosten DIN 276 in acht Kostengruppen aufgeschlüsselt. Diese sind:
Die erste Kostengruppe der Baukosten nach DIN 276 ist das Grundstück. Abgebildet werden in dieser Gruppe der Kaufpreis für das Grundstück sowie Grundstücksnebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Maklercourtage, Notarkosten und Grundbuchgebühren. Dazu kann das Ablösen von Rechten Dritter Kosten verursachen. Auch dies wird in der Kostengruppe Grundstück abgebildet. Die Kostengruppe ist entsprechend wie folgt gegliedert:
Eine Optimierung der Baukosten in dieser Kostengruppe ist in der Regel nur möglich, wenn eine gewisse räumliche Flexibilität besteht, denn der Grundstückspreis ist natürlich von der Lage abhängig. Zudem unterscheidet sich die Höhe der Grundstücksnebenkosten je nach Bundesland. So liegt beispielsweise die Grunderwerbsteuer zwischen 3,5 und 6,5 Prozent.
Unter den vorbereitenden Maßnahmen werden alle Arbeiten zusammengefasst, die vor Beginn des eigentlichen Bauvorhabens starten müssen. Als vorbereitende Maßnahmen zählen nach Baukosten DIN 276:
Der Umfang dieser Kostengruppe wird maßgeblich durch den Erschließungsgrad des Grundstücks beeinflusst. So fallen die notwendigen Arbeiten geringer aus, wenn es sich bereits um baureifes Land statt um Rohbauland handelt.
Die Kostengruppe Bauwerk – Baukonstruktionen nimmt in der Regel den größten Anteil, etwa die Hälfte, der Gesamtbaukosten ein. Hierzu gehören alle Arbeiten, die für das Bauwerk und die Baukonstruktion von Hochbauten, Ingenieurbauten, Infrastrukturanlagen notwendig sind. Die Kostengruppe erstreckt sich auf die Kosten für folgende Arbeiten:
In dieser Kostengruppe kann es zu einer großen Varianz der Baukosten kommen. Bauart, Gebäudegröße und Grundriss beeinflussen die Gesamtkosten entscheidend. Gravierende Einsparungen sind hier möglich, da es sehr viele unterschiedliche Ansätze gibt.
Die technischen Anlagen, die im Gebäude verbaut werden, werden über die Kostengruppe 400 abgebildet. Dazu gehören:
Diese Kostengruppe wird bei Bauprojekten immer relevanter, da hier nicht nur die Installations-, sondern auch die langfristigen Kosten berücksichtigt werden müssen. Dies wird jedoch meist vernachlässigt, da es sich häufig um unterschiedliche Budgets bei den Auftraggebern handelt. Durch die Wahl des Systems und Herstellers können bei den technischen Anlagen bis zu 30 Prozent Kostenersparnis realisiert werden, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen.
Der Umfang und die Gestaltung der Außenanlagen und Freiflächen sind je nach Bauprojekt sehr unterschiedlich. Aber auch hier gibt es Kostenpunkte, die in der Baukosten DIN 276 festgehalten werden. Unterschieden werden folgende Arbeiten:
In der Kostengruppe Ausstattung und Kunstwerke werden Einrichtungsgegenstände und Verschönerungsarbeiten im Innen- und Außenbereich zusammengefasst. Neben der Einrichtung mit Möbeln werden hier aber auch spezifische Geräte, zum Beispiel für die medizinische Nutzung, erfasst. Man kann als Grundsatz sagen, dass es sich um “lose Gegenstände” handelt, d.h. Einrichtungsgegenstände, die nicht fest mit dem Gebäude verbunden sind. Zu dieser Kostengruppen gehören:
Auch die Baunebenkosten werden in die Gesamtkosten eingerechnet. Dafür gibt es eine eigene Kostengruppe. Zu den Baunebenkosten zählen:
In der Regel werden die Baunebenkosten durch den Architekten berechnet und machen etwa 15-21 Prozent der Gesamtkosten aus. Für eine möglichst genaue Kalkulation sollten zu Beginn der Planungen bereits möglichst viele Informationen vorliegen und detaillierte Absprachen getroffen werden. Diese Kosten explodieren oft, wenn sich Anforderungen ändern.
Die Kosten für die Finanzierung eines Bauprojekts werden in der Kostengruppe 800 abgebildet. Dazu zählen:
(Quelle: DIN 276 (Kosten im Bauwesen))
Die Baukosten DIN 276 bildet nicht nur die einzelnen Kostengruppen ab, sondern legt auch die Stufen der Kostenermittlung fest. Dabei handelt es sich um ein fünfstufiges Verfahren. Die Kostenermittlung nach DIN 276 läuft wie folgt ab:
Zunächst wird ein grober Kostenrahmen erstellt, mit dem festgestellt werden kann, ob ein Projekt wirtschaftlich realisierbar ist. Da es sich hierbei um eine sehr vereinfachte Stufe der Kostenermittlung handelt, sind Schwankungen von bis zu 40 Prozent zwischen Kostenrahmen und endgültigen Kosten möglich. Deshalb lohnt es sich, bereits bei der Ermittlung des Kostenrahmens genau hinzuschauen, um Preisexplosionen zu vermeiden.
Die Kostenschätzung ist bereits deutlich aussagekräftiger als der Kostenrahmen und wird durch den Architekten durchgeführt. Dabei werden die Kosten nach den Zehnerstellen der Kostengruppen gegliedert. Damit bildet die Kostenschätzung die Grundlage für die Entscheidung, ob das Projekt tatsächlich realisiert wird.
Die Ermittlungsart obliegt dabei dem Planer. Bauherren sollten sich also einen Einblick geben lassen, wie die Kostenschätzung zustande kommt, um böse Überraschungen zu vermeiden. Denn auch bei der Kostenschätzungen sind Schwankungen von 30 Prozent nicht unüblich. In dieser Phase sind die größten Hebel für Einsparungen und die Kosten für Planungsänderungen noch minimal.
Die Kostenberechnung nach DIN 276 ist eine Fortschreibung der Kostenschätzung. Je mehr Informationen über die Planung und Ausführung vorliegen, desto detaillierter kann die Kostenberechnung erfolgen. Auch wenn die Kostengruppen hier bis auf die Einerstellen aufgeteilt werden, können Abweichungen von 20 Prozent zustande kommen. Spätestens jetzt müssen die Weichen gestellt werden. Noch sind große Einsparpotentiale vorhanden, oft bis zu 30%, jedoch steigen die Änderungskosten mit jedem Planungsfortschritt an. Daher gilt es spätestens hier, die Phase zu nutzen und Entscheidungen zu treffen. Ab jetzt im Idealfall: keine Änderungen mehr vornehmen!
Der Kostenanschlag ist die Grundlage für die Vergabe der Bauleistungen. Hier ist eine Abweichung von maximal 10 Prozent anzustreben, doch selbst in dieser Höhe sind Nachträge ärgerlich. Um den Kostenanschlag möglichst exakt zu berechnen, werden endgültige Planungsunterlagen, technische Berechnungen, Angebote der ausführenden Unternehmen mit Leistungsbeschreibungen, Mengenangebote und alle weiteren relevanten Informationen benötigt.
Nach der Fertigstellung des Bauprojekts findet die Kostenfeststellung statt. Nun können die entstandenen Kosten exakt berechnet werden. Dazu werden die Rechnungen der Baufirmen, Planungsunterlagen und Nachweise für unentgeltliche Leistungen (z.B. Eigenleistung) herangezogen. Das Ziel sollte natürlich sein, dass die Kostenabweichung zu den vorherigen Phasen der Kostenermittlung nicht allzu groß ist.
Wir sind überzeugt: Einsparungen von 10 bis 30 Prozent sind bei Bauprojekten immer möglich – ohne Abstriche bei Nutzen und Komfort machen zu müssen. Deshalb haben wir Pro Bauherr gegründet. Wir unterstützen Bauherren dabei, nicht länger zusehen zu müssen, wie ein Nachtrag nach dem nächsten bei ihnen ankommt. Mit unserer Erfahrung aus über 1.000 realisierten Projekten und 25 Millionen Euro investiertem Kapital beraten und coachen wir Bauherren, Bauvorhaben von Anfang an erfolgreich aufzusetzen und zu realisieren.
Vereinbaren Sie Ihr kostenfreies Erstgespräch, um mehr über Ihre Möglichkeiten, Baukosten nach DIN 276 zu optimieren, zu erfahren. Wir freuen uns darauf, Sie zu unterstützen, nachhaltige, optimierte und wirtschaftliche Gebäude zu realisieren!
Dr. Peter Burnickl in der Presse
Dr. Peter Burnickl ist in den Fachmedien aktiv. Hier sind einige ausgewählte Artikel zum Nachlesen:
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